gelesen: Die Chemie des Todes

Endlich bin ich dazu gekommen, einen Krimi/Thriller von Simon Beckett zu lesen (auf dem Reader liegen sie schon lange). Und ich wurde nicht enttäuscht:
Sterben kann ewig dauern …
… aber der menschliche Körper beginnt kaum fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen – und wird dann zu einem gigantischen Festschmaus für andere Organismen. Zuerst für Bakterien, dann für Insekten. Fliegen. Die Larven verlassen die Leiche in Reih und Glied, in einer Schlangenlinie, die sich immer nach Süden bewegt. Ein Anblick, der jeden dazu veranlassen würde, das Phänomen zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen. Und so entdecken die Yates-Brüder, was von Sally Palmer übrig geblieben war …
Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin in Devonshire. Verdächtiger Nummer eins ist der schweigsame Fremde im Dorf, ein Dr. David Hunter. Doch es stellt sich heraus, dass er früher Englands berühmtester Rechtsmediziner war, und die Polizei bittet ihn um Unterstützung.
Gerade als seine Analysen zeigen, dass die Ermordete vor ihrem Tod tagelang gefoltert wurde, verschwindet eine weitere junge Frau. Eine fieberhafte Suche beginnt. Gleichzeitig bricht im Dorf eine Hexenjagd los. Der Pfarrer, ein knöcherner Fanatiker, hetzt die Leute auf, und David ist Zielscheibe seiner Hasspredigten ...
Die Chemie des Todes ist definitiv einer der besten Krimis, den ich in den letzten Jahren gelesen habe. Ich muss (zu) lange überlegen um etwas vergleichbares in meinem Gedächtnis zu finden.
Der Schreibstil von Beckett ist unheimlich fesselnd, man fühlt sich fast dabei, als wenn man der Hauptperson persönlich zuhört, wie sie ihre Geschichte erzählt. Das Buch fängt unappetitlich an, der Tod ist halt nicht lecker. Zumindest nicht für uns Menschen, Käfer und Maden sehen das anders…
Wir lernen den als Landarzt praktizierenden Dr. David Hunter kennen und auch das Dorf, in dem er praktiziert. Er ist zugezogen und daher für immer ein Außenseiter. Die verschlossene Dorfgemeinschaft wird durch die Leiche aufgewühlt, während für das Dorf die Zugeszogenen ganz oben auf der Liste der Verdächtigen stehen, hat man als außenstehender Leser durchaus noch andere Kandidaten.
Doch Beckett hat es geschafft, den wahren Mörder|in so gut zu verschleiern, dass man ihn wirklich erst auf sie|ihn kommt, als er|sie sich zu erkennen gibt. Das hatte ich lange nicht mehr! Und man hat nie das Gefühl, an der Nase herumgeführt zu werden.
Ein wirklich tolles Buch! Und ich freue mich, dass ich in den letzten Wochen schon bevor ich es gelesen habe, die nächsten 4 David Hunter Krimis gekauft habe, als sie im Angebot waren. Nachdem ich Die Chemie des Todes nun gelesen habe, hätte ich sie sonst zum regulären Preis sofort gekauft.
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