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Die Novemberprogrome getwittert

Samstag jährt sich die Reichskristallnacht zum 75. Mal. Und auch wenn ich es meinen Geschichtslehrern immer noch negativ ankreide dass der Geschichtsunterricht sich fast ausschliesslich auf die NS-Zeit beschränkte finde das hier eine gute Sache:

Unter dem Twitteraccount @9Nov38 zwitschern 5 Historiker die Ereignisse der Novemberprogrome von 1938 nach:

Eine gute Sache, aber bitte liebe Geschichtslehrer:
Die NS-Zeit war schlimm und darf nicht vergessen werden. Aber verdammt nochmal, Geschichte besteht nicht nur aus 15 Jahren!

via Heise

Die EU und die Staubsauger

Die EU will uns schon wieder etwas aufdrücken. Wie immer ist das pauschal erstmal böse und Regulierungswahn.
Dass die Heizlampen mit Leucht-Nebeneffekt nach und nach verboten wurden haben die meisten noch nicht verwunden und nun geht es den Staubsaugern an den Kragen: Ab nächstem Jahr dürfen sie maximal 1.600 Watt verbrauchen.

Die Industrie stört das aber gar nicht, und das nicht weil sie jetzt neue und teurere Modelle verkaufen kann. Die Hersteller wissen ganz genau, dass Staubsauger weder laut sein müssen noch mit Watt protzen um sauber zu machen. Allein: der gemeine Verbraucher kauft ihn nicht wenn er keinen Krach macht, man muss hören, dass das Ding sauber macht, sonst macht es nicht sauber. Und viele Watts sehen im Prospekt toll aus, aber auf der Stromrechnung halt schlecht. Merkt man aber erst hinterher.

Gekommen bin ich auf diesen Artikel durch ein paar Zitate aus diesem Artikel bei Heise in dem Hersteller zitiert werden:

Aktuell liege die durchschnittliche Wattleistung der Geräte deutlich über 1600 Watt, teilweise würden die Sauger mit bis zu 3000 Watt verkauft, sagte Scholz: “Das macht für den Verbraucher gar keinen Sinn.”

Viele Konsumenten würden seit vielen Jahren irrtümlich denken, dass das Gerät besser sauge, je höher die Wattleistung ist: “Das ist aber nicht so und war auch noch nie richtig.
Die Saugleistung eines Gerätes hänge von vielen Faktoren ab, zum Beispiel auch von der Beschaffenheit der Düse, der Filtertechnik oder der Effizienz der eingebauten Motoren. “An diesen Parametern drehen die Ingenieure jetzt, damit auch nach dem Stichtag eine gute Saugleistung für den Verbraucher sichergestellt ist”, betonte Scholz.

(hervorhebung von mir)

Die Wattzahl des Motors war noch nie entscheidend (genausowenig wie der Krach), die Industrie wusse es schon immer, hat aber lieber verkauft statt aufzuklären.
Jetzt ist es “die Aufgabe der Marketingabteilungen und des Handels, den Verbrauchern zu erklären[…]”. Jetzt. Jetzt kommen sie zu Vernunft weil sie es müssen. Vorher war es ihnen scheißegal dass sie laute Stromfresser verkauft haben.
Die EU ist sicher kein Verein von Heiligen, aber in diesem Falle hat sie verdammt recht. Kein Fussel bleibt liegen nur weil die Zahl auf der Packung kleiner ist (und die Stromrechnung). Das wäre schon immer möglich gewesen, man hätte es nur den Verbrauchern erklären müssen. Weil die Industrie aber nicht an einem Strang ziehen konnte oder wollte hat die EU jetzt halt Regeln aufgestellt. Gut so.


P.S. meine 70m² Wohnung beleuchte ich wenn alle Lampen eingeschaltet sind mit 84W.