Der Standardleitweg

Die Crowdfunding Platform Kickstarter hat ständig viele interessante Projekte, von unbedingt unterstützenswert bis hin zu “äh, ist das deren Ernst?”. Auf jeden Fall ist es immer wieder unterhaltsam sich die die Projekte zu klicken. Seit dieser Woche gibt es nun auch eine App für Android mit der man sich die Projekte ansehen und unterstützen kann. Auf Wunsch erhält man durch die App auch eine Benachrichtigung wenn es bei den unterstützen Projekten etwas neues gibt.

Die offizielle Facebook App trifft nicht jedermans Geschmack, um es mal neutral auszudrücken. Eine Alternative die sehr gut funktioniert ist die moble Webseite unter m.facebook.com, in Verbindung mit dem Chrome Browser bekommt man dann sogar Benachrichtigungen. Eine andere Alternative ist Touch für Facebook, die App ist komplett im Material Design und sieht dadurch sehr gut aus, das native Design von Android ist einfach am stimmigsten. Benachrichtigungen basieren momentan auf SMS, man muss also seine Handynummer bei Facebook hinterlegen. Ein großer Vorteil ist aus meiner Sicht, dass man die Timeline so einstellen kann, dass sie die neuesten Nachrichten anzeigt und nicht nur das, was Facebook für am wichtigsten hält. Und anders als bei Nutzung der mobilen Webseite ist Touch auch ein Ziel für die Teilen-Funktion von Android, man kann also auch Bilder, Links usw. direkt an die App senden und bei Facebook posten.

Entgegen dem was im video steht ist die App nicht kostenlos, aber 1,19€ ist nicht viel und immer dran denken: man kann die Apps im Play Store 2 Stunden lang zurück geben wenn sie nicht gefallen.

Eben bei Touch hatte ich schon die mobile Webseite von Facebook erwähnt, sehr viele Webdienste haben sehr gute und auf Smartphone optimierte Webseiten. Eigentlich bräuchte man für die meisten Dienste gar keine eigene App. Benachrichtigungen und Intergration ins System für z.B. die Teilen-Funktion ist der eigentliche Vorteil, aber wenn man das nicht benötigt oder es gar nicht vorhanden ist, dann ist es letztlich völlig überflüssig. Für solche Dienste legt man sich am Besten einfach ein Lesezeichen auf die Startseite, man kann es benennen und es erhält das Favicon der Seite als “Programmicon”. So kann man es nutzen wie eine App, es wird halt der Browser mit der Webseite gestartet. Eleganter geht es mit Hermit, der Zusatz “for Facebook & WhatsApp” ist etwas verwirrend, Hermit nimmt beliebige Webseiten und verpackt sie als App. Letztlich passiert genau das Gleiche wie bei einem Lesezeichen, es wird ein Browser gestartet der die entsprechende Webseite lädt. Allerdings hier als “custom tab”, eine Funktion die der Chrome Browser in aktuellen Versionen bietet. Es wird dabei ein Tab von Chrome in eine App integriert. Hermit nutzt es dazu, dass die Webseite ohne die Browser-Bedienelemente wie eine richtige App aussieht. Funktional ändert das nichts, es sieht einfach besser aus. Für sehr viele Programme gibt es dabei fertige Vorlagen die man einfach hinzufügen kann, aber man kann wie erwähnt ansonsten wirklich jede Webseite so zu einer App machen. In hermit aufrufen, sich ggf. auf der Webseite anmelden und den “+” Button drücken und fertig ist die Webseiten-App. Die kostenlose Version erlaubt 2 Apps so anzulegen, über einen In-App Kauf kann man beliebige freischalten.

In Megapolis soll man wie in so vielen Apps dieser Art eine Stadt aufbauen und unterhalten. Dazu baut man nach und nach diverse Gebäude von denen es eine unüberschaubare Fülle gibt, baut Strassen und weitere Infrastruktur. So muss man z.B. immer auch für genügend Strom sorgen, sonst kann man keine weiteren Gebäude bauen. Man kann zwar im Prinzip frei bauen, erhält aber immer auch eine ganze Reihe von Aufgaben die man erfüllen soll. Das kann von einem bestimmten Gebäude bauen bis hin zu bestimmte Waren zu produzieren (man kann die Produktion der Fabrikgebäude steuern). Der Bau der Gebäude dauert natürlich je nach Typ einige Zeit, von Minuten bis Stunden. Wie so oft kann man den Bau über eine Premiumwährung beschleunigen oder auch Dinge bauen die man derzeit eigentlich nicht bauen könnte. Was mir dabei sehr positiv aufgefallen ist: will man die Premiumwährung benutzen kommt erstmal eine (abschaltbare) Sicherheitsabfrage, und zwar unabhängig davon, ob man noch genug hat oder sie gegen echtes Geld aufstocken müsste. Das ist vorbildlich. Das Spiel finanziert sich natürlich über diese Premiumwährung, aber man muss sie nicht einsetzen um die Aufgaben zu erfüllen oder um vernünftig spielen zu können. Alles geht auch ohne die Premiumwährung, es gibt immer die Wahl auch mit der normalen Währung zu bezahlen. Auch erhält man regelmässig Nachschub an der Premiumwährung. Hat man es aber eilig braucht man halt mehr davon. Wer warten kann kommt aber völlig ohne Geld ausgeben aus. Die Stadt ist detailiert im Comicstil gezeichnet, Autos fahren und Bewohner laufen über die Gehwege. Bei den Fabriken kann man manchmal sehen wie ein Kistenstapel anfängt zu wackeln und die Arbeiter panisch wegrennen . Man kann (muss) nicht nur die Produktion der Fabrikationsanlagen bestimmen, sondern z.B. auch die Steuern regeln oder an der Börse spielen und so evtl. noch weitere Gelder gewinnen.

Natürlich kann auch Megapolis nicht mit den großen Städtebausimulationen am PC mithalten, dafür ist so ein Tablet aber auch das falsche Gerät. Für eine von der komplexität reduzierte Städtebausimulation halte ich Megapolis für sehr gelungen und wer wirklich richtig Städte bauen will, dem kann ich Cities: Skylines (Linux,MacOS,Windows) nur empfehlen, das dürfte wirklich das Beste sein was es in dem Bereich momentan gibt .

Testgeräte: Sony Xperia Z1 Compact mit Android 5.1.1 “Lollipop”
Lenovo Yoga 8 mit Android 4.4.2 “KitKat”