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Preisunterschiede USA und Europa

Beim umrechnen von amerikanischen Preisen in $ zu europäischen Priesen in € kommt man sich fast immer abgezockt vor, in den USA sind die Sachen scheinbar grundsätzlich merklich günstiger.

Was allerdings fast niemand berücksichtigt — auch die (Flach)Presse nicht — ist der Umstand dass in den USA Preisangaben immer Netto sind, weil die Mehrwertsteuer abhängig vom Bundesstaat ist, während in Deutschland (Europa?) die Preise Brutto, also mit Umsatzsteuer angegeben werden müssen.
Aktuell in diesem Artikel bei Spiegel Online zum neuen Jetta:

Das Einstiegsmodell kommt ab 15.995 Dollar, “das gleiche Niveau wie unsere Wettbewerber”, sagt Buhlmann. In Europa wird der US-Kampfpreis allerdings nicht zu halten sein. Ein komplett geändertes Fahrwerk, andere Motoren und eine aufwändigere Bordelektronik dürften den Preis hierzulande auf knapp 20.000 Euro treiben.

Berücksichtigt man den Netto-Brutto Umstand und rechnet auf die 15.995$ den hiesigen Mehrwertsteuersatz von 19% drauf kommt man auf 19034,05$. Und das ist schonmal nicht so weit weg von “knapp 20.000 Euro”.

Der Sales Tax schwankt in den USA zwischen 0% (Delaware) und 8,75% (Kalfornien, Texas), ist also immer niedriger als die Mehrwertsteuer bei uns. Da wir ja aber mit dem Bruttopreis in Deutschland vergleichen rechne ich auf die US Nettopreise unsere MwSt. drauf. Durch die unterschiedlichen Steuersysteme hinkt der Vergleich immer, das scheint mir aber das sinnvollste zu sein.

Anderes Beispiel: das kleinste iPad kostet in den USA 499$ — Netto. Addiert man dazu die hiesigen 19% MwSt. ergibt das einen Bruttopreis von 593.81$. Das Modell kostet in Deutschland 499€ — Brutto. Zieht man hiervon die MwSt. ab erhält man einen Nettopreis von 419,33€.

Will man den Preis vergleichen muss man gleiches mit gleichem vergleichen, also Netto mit Netto und Brutto mit Brutto.
Im iPad Beispiel also 499$ mit 419,33€. Der Wechselkurs von Euro zu US-Dollar beträgt gerade 1:1,2362, das ergibt für das deutsche iPad einen umgerechneten Netto-Preis von 518,34$. Das iPad ist ein Deutschland Netto also nur knapp 20€ teurer als in den USA.

Natürlich gibt es noch weitere Faktoren wie Transportkosten, Zölle usw. und natürlich ist dadurch nicht jeder scheinbare Preisunterschied auf Null reduziert. Aber es verkleinert die Lücke um knapp 20% und plötzlich sind die Preisunterschiede zumindest deutlich kleiner, teils auch gar nicht mehr vorhanden.

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mkrir am : mkrir via Twitter

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Der Standardleitweg am : Kobo kommt mit eBook-Laden und eigenem eReader nach Deutschland

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Kommentare

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Michael am :

Michael

Sehr gut beschrieben, schade, dass der Link zum Jetta einen 404 produziert. sad

rowi am :

rowi

Danke für den Hinweis, da war ein Tippfehler im Link sad

Hab ihn jetzt aber korrigiert.

MTBTier am :

MTBTier

Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber der Artikel enthält einen grundlegenden Rechenfehler. Wenn das Verhältnis EUR:USD 1:1,23 entspricht, sind 419 EUR mehr als 515 USD.
Dennoch stimme ich Deiner Kernaussage zu. Es ist in den USA nicht billiger. Denn “billig” steht immer in Relation zum tatsächlichen Vermögen. Die durchschn. US-Gehälter liegen weit unter den deutschen.
Ebenso lohnt aktuell ein Online-Kauf in den USA nicht. MWSt. und Zollaufschlag machen das Produkt oft geringfügig teurer. Interessant wird es wieder ab einem Verhältnis EUR:USD von 1:1,4.

rowi am :

rowi

Stimmt, da habe ich falschrum gerechnet. Gleich mal korrigiert.
Danke!

Soziale Faktoren wollte ich nicht berücksichtigen, dazu sind die westlichen Industrieländer doch noch zu dicht beieinander. Ansonsten müsste man noch z.B. den BigMac Index (vom Billie-Regal gibt es auch einen) berücksichtigen. Da ist der Netto-Brutto Unterschied entscheidender.

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