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Mit A auf dem Helm

Gestern Abend war die Prüfung und nun habe auch ich ein A auf dem Feuerwehrhelm:

Das A bedeutet, dass ich als Atemschutzgeräteträger (PA – PressluftAtmung) ausgebildet bin.

Egal, ob im Innenangriff wenn es brennt, bei verunfallten (potenziell Gefahrgut-) Fahrzeugen oder sonstigen Arbeiten mit auch nur potenziell belasteter Atemluft – immer muss man seine Luft in Flaschen dabei haben.
Das ist körperlich Anstrengend, die regelmässige Tauglichkeitsprüfung nach G26.3 ist daher Pflicht, und potenziell gefährlich. Man arbeitet daher auch immer zu Zweit. Für den Innenangriff benötigt man sogar mindestens 4 Kameraden mit A auf dem Helm: 2, die rein gehen und 2, die voll ausgerüstet bereit stehen, um im Notfall die ersten beiden Kameraden zu retten. Nur wenn es unmittelbar darum geht, Menschen zu retten, darf auf den Sicherungstrupp verzichtet werden (die letzte Entscheidung, ob man in den Einsatz geht, liegt immer bei PA-Träger). Ansonsten stehen grundsätzlich 2 voll ausgerüstete Kameraden bereit.
Eine Flasche reicht für etwa 30 Minuten, inklusive Hin- und Rückweg. Danach müssen erstmal Andere ran, ohne Pause einfach die Flasche tauschen is’ nich. Dementsprechend viele Atemschutzgeräteträger braucht man.

Nun habe ich also auch das A und auch, wenn man es hoffentlich nie im Ernstfall braucht, muss es geübt werden. Neben der erwähnten regelmässigen G26.3 bedeutet das laufende Übungen (dokumentiert!) und einmal in 12 Monaten durch die Atemschutzstrecke, die ich in den letzten drei Wochen ausgiebig durchlaufen krochen habe. Das bedeutet erstmal Sport und anschließend durch die Übungsstrecke, eine Orientierungsstrecke aus einem mehrstöckigen Gitterkäfig in einem schwarz verrauchten Raum – man sieht nur den phosphoreszierenden Helm seines Kameraden, wenn man dicht genug bei ihm ist, was man daher auch dringend muss. Anschließend durften wir zur Prüfung das Sportprogramm gleich noch ein zweites mal absolvierensurprise.

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Flensburg-Engelsby haben den Durchgang durch die Atemschutzstrecke praktischerweise mal gefilmt. Da kannst Du sehen, was jeder Feuerwehrmann und -Frau mit dem A auf dem Helm regelmässig durchlaufen muss:


Zu sehen ist die Strecke an der Landesfeuerwehrschule in Harrislee. Die in Schleswig, durch die ich muss, sieht im Prinzip genauso aus, nur der Fitnessraum vor der Strecke unterscheidet sich. Die Gitterelemente werden eh reglmässig neu angeordnet, jeder Durchgang ist anders. Bundesweit dürfte das vergleichbar sein, die zu leistende Arbeit ist in der Feuerwehrdienstvorschrift 7 aufs kJ vorgegeben.
Das ist anstrengend, aber mit Übung alles machbar und jede Minute unter PA macht es gewohnter und damit einfacher. Das wichtigste dabei: viel trinken und den Schweiß nachfüllen cheeky.

Wie immer gilt für mich: ich hoffe, dass ich es nie anwenden muss! Aber wenn, dann will ich bereit sein.