Mobile Kommunikation ist ‘in’. SMS ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und auch die vom Computer gewohnten Instant-Messenger wie ICQ und Jabber erobern Stück für Stück das Mobiltelefon mit der zunehmenden Verbreitung bzw. Nutzung der Onlinemöglichkeiten des Handys.
Hauptkommunikationsform bleibt dabei SMS, Chatprogramme für ICQ & Co wie jimm sind noch eher selten. Wenn ein Instant-Messenger installiert ist sind die Datentarife idR. auch so günstig dass die Kommunikation erheblich günstiger ist als via SMS. Und bei den meissten Jugendlichen lohnt sich wohl auch ein Datenpaket für 10€ im Vergleich zu SMS Preisen von 10-20 Cent pro Kurznachricht. Die Masse machts
SMS ist aber ungeschlagen praktisch: in quasi jedem Endgerät verfügbar und als store’n‘forward Dienst ermöglicht es auch eine Zeitversetzte Kommunikation. Ausserdem muss man nur die Telefonnummer kennen, nicht zusätzlich die Instant-Messenger Kennung. Zwar ermöglichen auch Instant Messenger eine zeitversetzte Zustellung, aber ein Instant-Messenger auf dem Handy muss nicht nur installiert sein sondern auch aktiviert, sprich gestartet. Eine Nachricht wartet evtl. ewiglich auf Zustellung nicht weil das Endgerät ausgeschaltet ist sondern weil der Client nicht gestartet wurde.
In diese Lücke will
hanashi springen. Hanashi ist eine Chatanwendung die beide Kommunikationsformen kombiniert: Die erste Kontaktaufnahme geschiet via
SMS, die weiteren Nachrichten werden dann wenn möglich direkt über die Onlineverbindung.
SMS dient als Fallback wenn die Datenverbindung nicht zur Verfügung steht, wird aber jedes mal angefragt (abschaltbar) und auch im Chatfenster angezeigt. Der Clou ist dabei, dass das Programm automatisch startet wenn eine Chatanfrage per
SMS eingeht. Man ist also nicht im Tal der Ahnungslosen nur weil man vergessen hat das Programm zu starten. Vorraussetzung ist natürlich, dass beide das Programm installiert haben, das Programm fragt aber vor absenden der initialen Kurznachricht, ob der Empfänger das Programm installiert hat, hier gibt es nicht nur “ja” und “nein” zur Auswahl sondern auch “ich weiss es nicht”.
Der Empfänger bekommt dann eine Kurznachricht mit dem Downloadlink zugeschickt. So besteht die Chance, dass sich das Tool auch im Kommunikationsumfeld verbreitet. Dazu beitragen dürften auch Zusatzfunktionen wie Dateiversand und die Positionsbestimmung des Chatpartners (freiwillig).
Das Programm stammt aus dem Sony Ericsson Research Center, soll aber auf fast allen Java-fähigen Handys laufen. Noch ist es ein Prototyp aber ich denke diese Art Programm hat durchaus Zukunft.
Ein erster Test den ich mit
Micha durchgeführt habe war zumindest sehr vielversprechend und hakte nur an Kleinigkeiten die man komplett dem Prototypenstatus zuschreiben kann. So lässt sich das Programm auf meinem
P1i über den Touchscreen bedienen, was für ein Javaprogramm nicht selbstverständlich ist, man muss in Listen aber zweimal klicken, einmal auf den Eintrag und ein zweites mal auf “Select” bzw. die Aktion. Auch initiiert das Programm wie bei Micha keine Onlineverbindung. Besteht eine, zum Beispiel durch den Browser, wird sie genutzt aber das Programm baut keine Datenverbindung von sich aus auf sondern fällt auf
SMS zurück (mit Rückfrage vor jeder Kurznachricht). Das kann aber an der Plattform liegen, wir haben beide ein Symbian/UIQ Smartphone und kein “normales” Handy.
Was klappte war der automatische Start. Ich hatte das Programm auf meiner Seite beendet und es startete automatisch als Michas Chatanfrage kam und fragte ob ich mit ihm chatten möchte (das Programm fragte, nicht Micha).
Insgesamt ein sehr vielversprechendes Programm, Störfaktor ist nur die grüne Oberfläche, das ist so gar nicht meine Farbe