Skip to content

gesehen: Molly's Game

Passend zum aktuellen Winterwetter mit Schneemalheur gab es gestern in der Sneak mit Molly’s Game die Geschichte einer olympischen Skifahrerin bzw. ihrem zweiten Leben als Gastgeber von höchstexklusiven Poker Veranstaltungen:



Der Name Molly Bloom sagte mir nichts, aber das wird er wohl den Wenigsten. Sie war einmal die drittbeste Skierin von Nordamerika und auch bei den Olympischen Spielen. Ein Sturz mit einer Ursache so Unwahrscheinlich, dass es im Film unglaubwürdig wäre, beendet ihre sportliche Karriere.
Ein Nebenjob bringt sie zu einem Pokerspiel, bei dem auch Prominente mitspielen. Und hier startet ihre zweite Karriere: sie wird die Veranstalerin der exklusivsten Pokerspiele in Los Angeles und New York . Schauspieler, Sportler, alles was berühmt ist sitzt in ihrem Spieltisch. Irgendwann auch die russische Mafia, später dann das FBI… Auch diese Karriere ist so unglaublich, dass sie im Film eigentlich unglaubwürdig ist.

Aber die Geschichte braucht keine Film-Glaubwürdigkeit — es ist die wahre Geschichte von Molly Bloom.

Molly ist ehrgeizig, auch durch ihren Vater. Aaron Sorkin stellt sie nicht als Opfer irgendwelcher Umtände dar, auch wenn es Zufälle sind, die sie zu den Spielen bringen. Planen kann man eine solche Karriere sicher nicht. Auch in ihrem Buch, auf dem der Film basiert, ist sie wohl genauso ehrlich. Sie hat Fehler gemacht, Mist gebaut, war Drogensüchtig. Das wird nicht aufgebauscht, aber auch nicht beschönigt. Ebenso stimmig ist, dass sie nie Namen oder Details verraten hat.

Eine schillernde Geschichte, von Aaron Sorkin gewohnt gekonnt inszeniert und umso faszinierender, weil sie wirklich passiert ist yes

Mit Leidenschaft dabei

Sportkommentatoren in Deuschland sind in der Regel eine schlafensneutrale Sache. Im Ausland ist das meist deutlich emotionaler.

Wer einmal eine offizielle Übertragung der Handball Champions-League durch die EHF im Ausland sehen konnte (in Deuschland sind die gesperrt wegen dem Fernsehvertrag mit Sky), der kann mit dem irischen Kommentator Tom Ó Brannagáin wohl wirklich den Gipfel der Leidenschaft erleben. Hierzulande gibt es aber Aufzeichnungen und Schnipsel und die können sehr prägnant sein:

Das war das Ende des gestrigen Champions-League Spiels der SG Flensburg-Handewitt gegen Veszprem.

Kein Finale. Nichtmal ein KO-Spiel. Nur ein bestenfalls mittelwichtiges Spiel in der Gruppenphase. Und nichtmal ein Sieg.

Aber ein spannendes Spiel und Tom war auch direkt in der Halle und hat sich gefreut laugh

Sprachausgabe mit dem Kindle Paperwhite 3

Der neue Kindle Oasis (2) kann nun auch Hörbücher von Audible via Bluetooth abspielen. Der Hör/Lesefortschritt wird dabei mit dem eBook synchronisiert, d.h. man kann je nachdem was besser passt entweder lesen oder hören. Das ist ähnlich wie schon länger in der Kindle-App möglich. Anders als in der App werden die aktuell gelesenen Worte aber nicht hervorgehoben, das ist vermutlich der Trägheit des E-Ink Displays geschuldet.

Die Funktion kommt auch auf andere Kindle, der erste Oasis und der aktuelle Einsteiger-Kindle haben sie mittlerweile bekommen. Beide Geräte hatten schon ein Bluetooth-Modul eingebaut, das nun genutzt wird. Auf lesen.net wird spekuliert, dass die Funktion via Bluetooth-Adapter auch bei anderen Geräten nachgerüstet werden könnte. In den USA gibt es nämlich seit einem Jahr einen Audio-Adapter für den Paperwhite 3 zum anstecken. Er dient nicht zum abspielen von “richtigen” Hörbüchern von Audible, sondern ist für die VoiceView Funktion für Sehbehinderte. VoiceView liest die Menüpunkte sowie den Text der Bücher per Sprachsynthese vor — derzeit aber nur auf Englisch.


USB Sooundkarte

Das ist zwar noch nicht die Hörbuch-Funktion des Oasis, aber in diesem Artikel bei allesebook.de wird gezeigt, wie man den Adapter selbst bauen kann bzw. dass es sich im Prinzip um eine USB-Soundkarte handelt.
Und da ich gerne rumspiele habe ich mir mal in China die rechts zu sehende USB-Soundkarte für 0,75€ bestellt. Für den Preis probiere ich es einfach mal aus und da stören mich auch ein paar Wochen Lieferzeit nicht wink

Zusammen mit dem schon gebloggten Adapter auf Micro-USB steckt man das Ding direkt in den Kindle und bekommt sofort die Meldung, dass die Sprachdateien für die Sprachsynthese fehlen. Diese kann man unter www.amazon.com/help/kindlevoicefiles als 130MB großes Update-Paket herunterladen. Auf dem Gerät selbst nehmen die Daten ~150MB zusätzlich ein und nach einem weiteren Neustart ist VoiceView einsatzbereit.

Kindle Fehlermeldung keine Sprachdateien mit Link

Das heisst, fast Einsatzbereit, denn VoiceView funktioniert nur auf Englisch und da auch die Menüs vorgelesen werden, muss man den Kindle auf Englisch umstellen:

Kindle VoiceView Gerätesprache

Von nun an aktiviert sich der VoiceView Modus jedesmal automatisch, sobald die USB-Soundkarte angeschlossen wird.
Praktisch bedeutet das, dass man jeden Menüpunkt oder auswählbares Symbol erst einmal antippt — es wird dann vorgelesen, was man angetippt hat — und anschließend mit einem doppelten Fingertipp aktiviert. Das klingt erstmal umständlich, aber die Funktion ist für Menschen gedacht, die nicht gut sehen können und daher das verbale Feedback benötigen.

Öffnet man mit aktivem VoiceView ein Buch, so wird es nach einer kurzen Erklärung der Bedienung direkt vorgelesen. Derzeit funktioniert wie erwähnt alles nur auf Englisch und für Leute, die normal lesen können, ist VoiceView auch eher umständlich.
Aber eine Lokalisierung wäre eigentlich eine Kleinigkeit, deutsche Daten für die Sprachsynthese gibt es reichlich. Ich befürchte aber, dass die Verlage das in Deutschland nicht wollen, dass die Bücher vorgelesen werden. In meinen Ohren ist die maschinelle Sprachausgabe zwar noch keine Gefahr für richtige Hörbücher, sondern wirklich nur etwas für Leute, die darauf angewiesen sind. Aber auch die müssen jetzt Hörbücher kaufen und da will man niemanden verlieren.

Um zu sehen bzw. zu hören, wie das Ganze klingt habe ich ein kurzes Video aufgenommen:


(der Ton ist leider etwas leise)

Für eine “sehende” Nutzung ist das wie gesagt nicht gedacht. Und auch wenn die Sprachsynthese nicht mehr so schlimm ist wie noch vor einigen Jahren dürfte wohl jeder, der es sich leisten kann, ein richtig gesprochenes Hörbuch mit Betonung usw. bevorzugen.

Aber es ist eigentlich gut brauchbar und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es wirklich einen Adapter für den Paperwhite geben wird, der die richtige Audible-Funktion aktiviert. Der müsste dann offensichtlich neben dem Bluetooth-Modul auch eine Soundkarte enthalten, aber das ist ja kein grundsätzliches Problem.
Da Hörbücher aber sehr viel größer sind als eBooks wäre bei den 4GB Speicher wohl nur Platz für eine Handvoll Hörbücher. Aber wenn man immer nur ein, zwei drauf hat und die gehörten Hörbücher wieder vom Gerät löscht wäre das auch kein Problem.

Ich bin gespannt, ob wir einen solchen Adapter bekommen, oder ob vielleicht im Sommer neue Versionen vom Paperhwhite und Voyage kommen.

gesehen: No Way Out: Gegen die Flammen

Nach dem enttäuschendem Film letzte Woche konnte es nur besser werden. Und auch ohne die letzte Woche heruntergeschraubten Ansprüche hat No Way Out: Gegen die Flammen nicht enttäuscht:



Eric Marsh leitet die Waldfeuer-Gruppe der Feuerwehr von Prescott / Arizona. Sein Ziel ist es, die Einheit als ‘Hotshot’ Spezialtruppe zu qualifizieren und anerkennen zu lassen. Die Hotshot Truppen sind diejenigen, die an vorderster Front kämpfen bei Waldbränden und auch die Entscheidungen treffen. Eric Marsh will nicht mehr in der zweiten Reihe stehen.

Der Film schildert die wahre Geschichte von Marsh und seinen Männern. Wie sie es schaffen, sich als Hotshot Eliteeinheit zu qualifizieren und wie sie sich anschließend ihren Ruf als “Granite Mountain Hotshots” erkämpfen bis hin zum Yarnell Hill Fire 2013.

Der Trailer liess befürchten, dass es sich um einen Film voller heroischen Feuerwehrleuten und voller Pathos handelt. Zum Glück ist das nicht so, viel mehr Pathos als im Trailer ist gar nicht im Film, allerdings dann auf über 2 Stunden verteilt. “Wir retten unsere Stadt!” relativiert sich einfach sehr stark, wenn es halt nur einer von vielen Einsätzen ist und nichteinmal der wichtigste Einsatz im Film.
Natürlich sieht man die Feuerwehrleute im Einsatz, davon handelt der Film. Und mit Sicherheit ist das, was diese Leute bei Wladbränden tun nichts für jeden. Davor kann man Respekt haben, Pathos braucht es da gar nicht. Einige Feuerwehrleute und ihre Angehörigen werden näher geschildert, vor allem aber natürlich die Feuerwehrmänner.

Die Personen sind gut geschildert und eingebettet in beeindruckende Bilder, vor allem, wenn man sich in die Männer hineinversetzt.
Feuer in der Ausdehnung eines Waldbrandes ist die Hölle auf Erden, das sieht man hier eindrucksvoll. Wer heftige Angst vor Feuer hat sollte den Film wohl auslassen. Zur Handlung will ich hier nichts weiter schreiben, ich habe auch absichtlich auf weiterführende Links verzichtet. Ich kannte die Geschichte nicht und ich denke, so wirkt sie auch besser. Zumindest für mich, die nötigen Suchworte habe ich aber geliefert wenn Du näher wissen willst, worauf Du dich einlässt.

gesehen: Wer ist Daddy?

Nachdem zwei Wochen hintereinander gute Filme in der Sneak kamen (Three Billboards vor zwei Wochen und letzte Woche als ich nicht dabei war I, Tonya) war zu befürchten, dass es steil bergab geht. Es lief Wer ist Daddy?:



Kyle (Owen Wilson) und Peter (Ed Helms) Reynolds sind zweieiige Zwillinge Anfang 40, die auf der erneuten Hochzeit ihrer Mutter Helen (Glenn Close) erfahren, dass ihr Vater, den sie nie kennengelernt haben, nicht an Darmkrebs gestorben ist. Ihre Mutter weiss schlicht nicht, wer der vielen Partner der Partner ist.
Sie erfahren schliesslich von ihr einen Namen und begeben sich auf einen Road Trip quer durch die USA zu ihm. Natürlich ist er es nicht und der Nächste auch nicht und so hangeln sie sich von Kandidat zu Kandidat.

Der Trailer liess auf flachen, seichten Humor hoffen, aber es kam nicht einmal auf dieses Niveau. Ich versuche zwar, Filme mit ihm zu verdrängen, aber ich muss leider sagen: “Ich habe schon bessere Filme mit Owen Wilson gesehen!”. Und das ist wirklich übel.
Es gibt ein paar Lacher, aber ansonsten sind praktisch alle Gags bestenfalls schlecht, immer vorhersehbar und ob des Themas “Söhne suchen ihren Vater” wird es dazu noch von Minute zu Minute schmalziger und gipfelt in einem Ende, das einem auf einer Schleimwelle aus dem Kino treibt. Ich kann mich an keinen Horrorfilm in der Sneak erinnern, bei dem so viele Leute den Saal vorzeitig verlassen haben. Genau genommen in der ersten halben Stunde.

Der Film ist wirklich erbärmlich, nichteinmal die zotigen Fremdschäm-Gags klappen. Für Owen Wilson ist es nur ein weiterer Tiefpunkt, aber braucht Glenn Close so dringend Geld, dass sie wirklich jeden Scheiß annimmt? Immerhin nimmt man ihr, wie den meisten Nebendarstellern wie J.K. Simmons, Katt Williams, Ving Rhames und Terry Bradshaw ihre Rollen ab, aber gegen das Drehbuch und die Haupdarsteller haben sie keine Chance, auch nur irgendetwas zu retten.

Alle Gags gibt es vorab im Trailer:

Keinesfalls im Kino sehen! Zu Hause nur kostenlos bei Netflix, Amazon Prime und Co. und auf jeden Fall mit genug Alkohol im Haus. Dosierungsempfehlung ein Kasten Bier pro Person.

Amazon Filmfreitag

Es gibt wieder einen Filmfreitag bei Amazon Instant Video. Heute kann man 12 reduzierte Filme für jeweils 0,99€ ausleihen. Man hat dann 30 Tage Zeit sie anzusehen. Ist ein Film gestartet kann man in 48 Stunden lang ansehen. Also quasi 30 Tage Zeit ihn sich aus der virtuellen Videothek abzuholen und dann hat man ihn 2 Tage zum ansehen zu Hause.

Diesen Freitag:

Mein Highlight ist wie unschwer zu sehen Valerian, die Comicverfilmung fand ich einfach toll. Und nett war in der Sneak auch Monsieur Pierre. Der passt bei mir nicht in jeder Stimmung, aber war doch sehenswert.
Von der Beschreibung her liest sich Sieben Minuten nach Mitternacht auch wie einem Film der mir gefallen könnte, da werde ich nachher noch mal genauer lesen und den Trailer gucken.

Kannst DU noch einen der Filme empfehlen oder sonstetwas zu ihm sagen?

 

Tipp: WDR Hörspielserie - Die drei Sonnen und 1974

Ein kurzer Tipp und eine Bitte, ehe es in meinem Sammelsurium auf diversen Geräten geöffneter Browsertabs versickert:

Vor vielen Jahren hatte ich hier schon einmal über downloadbare Radio-Hörspiele gebloggt, aber das Thema war bei mir in der Zwischenzeit untergegangen. Aus verschiedenen Quellen hatte ich nun zwei Hörspiele aus dem Bereich des WDR gefunden:

Die drei Sonnen

von Cixin Liu gibt es in 12 Folgen in der WDR Hörspielreihe. Über diesen preisgekrönten Science-Fiction Roman hatte ich schon einige Worte verloren, als das eBuch über Weihnachten im Angebot war, hier sei noch einmal auf die Rezension von Florian Freistätter verwiesen.
Als Podcast (und im Radio?) scheinen die Folgen ab kommenden Montag (22.01.) täglich gesendet zu werden, im Web gibt es sie aber schon alle Folgen als Download.

1974

Ebenfalls beim WDR, aber dort beim Sender 1LIVE gibt es den Krimi 1974 als zweiteiliges Hörspiel. Ich kenne den Roman nicht, aber als ich über die Hörspielempfehlung gestolpert bin, habe ich es für mich als sehr interessant eingestuft.


Beides sind Hörspiele beim WDR, aber von unterschiedlichen Sendern. Die WDR Hörspielreihe hat einen Podcast, aber dort sieht man natürlich nur die einzelnen Folgen im Feed. Ich hätte gern eine Übersichtsseite mit den einzelnen Hörspielen, also wo Seiten wie die für Die drei Sonnen aufgelistet werden.
Gleiches gilt für den 1LIVE Krimi und was die einzelnen Sender des WDR noch so alles bieten. Über diese Beiden bin ich nur durch Zufall gestolpert, weil sie auf irgendwelchen Seiten mit erwähnt wurden.

Das ist mir zu willkürlich, kann ich das nicht irgendwie gesammelt haben?