Der Standardleitweg

So schaffte es der SCM in den ersten 15min die meiste Zeit mit 1-2 Toren zu führen. Qualitativ nahmen sich beide Mannschaften insgesamt nicht viel, so stand es immer mal wieder unentschieden, wenn auch mit leichtem Vorteil für Magdeburg.
Nach 17min stand es 7:8 für Magdeburg, als die SG eine Gang zulegte. Ball für Ball schlugen die Bälle in das Magdeburger Tor, während der SCM weniger erfolgreich war, Jan Holpert hatte sein Tor vernagelt und hielt zudem zwei 7m von Abati und Theuerkauf. Schon in den letzten 10min der ersten Halbzeit hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen, die Stimmung war grandios.
Zur Halbzeit hatte sich Flensburg einen Vorsprung von 4 Toren herausgeworfen beim Stand von 15:11 (zwischenzeitlich waren es auch schon 5 Tore Vorsprung gewesen).
Mit stehenden Ovationen wurde die Mannschaft in die Pause geschickt.

Auch die zweite Halbzeit begannen beide Mannschaften stark, wobei Magdeburg stärker war, die SG konnte an den Lauf zum Ende der ersten Halbzeit nicht anknüpfen. Zu verdanken war dies zu einem großen Teil der Umstellung der Abwehr auf 5:1, mit der sich Flensburg zumindest anfangs recht schwer tat. In der 37. Minute hatte sich Magdeburg beim 17:17 wieder herangekämpft. Eine Minute später wurde es still in der Halle, Holpert hatte bei der Abwehr eines Balles beim Stand von 18:17 den Ball ins Gesicht bekommen und lag mehrere Minuten am Boden. Magdeburg wieder gleichauf, der überragend haltende Holpert verletzt – das Spiel drohte zu kippen.
Nach einer quälenden Zeit dann die Erleichterung – Jan Holpert hatte sich erholt und konnte weitermachen.
Und vor allem die SG machte weiter und fing wieder an, den Vorsprung auszubauen. Eine wahrlich kämpferische Leistung, der SCM machte keinerlei Anstalten das Spiel schon aufzugeben. Doch leistete sich Magdeburg zu viele Schwächen, weder Kretschmar, noch Sigurdson waren in bester Form. Auch Abati, der in der ersten Halbzeit nur für zwei 7m auf der Platte stand, blieb ungewohnt farblos. In der Abwehr schaffte es Magdeburg zudem nicht, Andrej Klimovets in den Griff zu bekommen, wieder und wieder fand der Ball seinen Weg zu ihm und Andrej beförderte ihn aus den unmöglichsten Lagen ins Tor. Er hatte einen ebenso guten Tag erwischt wie Holpert und es machte ihm sichtlich Spaß.
Den verlor Johnny Jensen in der 48. Minute beim Stand von 26:21 allerdings, als er durch die dritte Zeitstrafe die Rote Karte erhielt. Dazu sei gesagt, daß die Zeitstrafen für beiden Seiten teilweise sehr schnell kamen, zwar waren die Männer in Gelb nicht parteiisch, gaben die 2min aber für einige eigentlich harmlose Szenen.
Den Spielverlauf änderte die Rote Karte allerdings nicht mehr, Flensburg spielte weiter seinen Stiefel runter, Magdeburg hielt bei vollem Tempo mit, konnte aber nicht mehr aufholen.
So siegte Flensburg verdient nach einem harten Kampf und bleibt Tabellenführer Kiel punktgleich auf den Fersen. Der THW muss seinerseits nächste Woche in Magdeburg antreten, siegt der SCM wird es für Kiel schwer den Titel zu bekommen, siegt der THW, muss er schon einen sehr schlechten Tag erwischen um in den restlichen Spielen noch Punkte abzugeben. Doch auch das ist nicht unmöglich, die Meisterschaft dürfte noch eine Weile spannend bleiben.