Der Standardleitweg

Das “Einkauftüten-Tetris” Bag It! hatte ich bereits in Folge 147 vorgestellt, daher hier nur das Video:

Schon bei der Vorstellung des ersten R-TYPE für Android in Folge 97 war ich relativ sprachlos: “R-Type gibt es nun auch in einer Android Version. Und sie ist sehr gut gelungen und ihr Geld Wert. Das ist der relevante Teil der Aussage[…]”. Und im Prinzip gilt das genauso für den zweiten Teil der aktuell für beliebig wenig Geld im aktuellen HumbleBundle zu haben ist. Die Portierung ist absolut gelungen mit Originalgetruer Grafik und Sound. Die Steuerung ist an den Touchscreen angepasst damit es spielbar bleibt, das Raumschif ballert die ganze Zeit automatisch, man steuert “nur” das Schiff in alle vier Richtungen indem man an beliebiger Stelle auf dem Touchscreen den Finger auflegt und bewegt. Das macht das Spiel gut spielbar aber keinesfalls einfach. Für Freund klassischer Shoot’em’Ups eigentlich ein MUSS.

Aralon ist ein 3D Action-Rollenspiel. Anfangs wählt man wie üblich seinen Charakter aus drei Rassen und 5 Klassen aus und kann diesen auch optisch gestalten. Nach einem kurzen Intro geht es in’s Spiel bei dem man wie üblich durch die offenbar sehr grosse Landschaft läuft, sich mit Leuten unterhält, Feinde tötet und Quests erledigt. Die Grafik ist relativ grob aber doch schick gemacht und schafft es durchaus die passende Stimmung zu verbreiten. Das Spiel wird nicht online gespielt sondern komplett autark auf dem Telefon (es ist ausdrücklich nicht für Tablets gedacht).

Gefällt mir durchaus, ich fürchte nur, ich werde nicht die Zeit haben es durchzuspielen

Der Spieleentwickler Ron Gilbert ist eine Legende im Adventurebereich, auf ihn gehen die Klassiker Maniac Mansion, Zak McKracken und Monkey Island zurück. Sein neuestes Werk The Cave stand von daher schon länger auf meiner Wunschliste. In The Cave (“Die Höhle”) ist selbige auch Hauptdarsteller, zumindest erzählt sie die Geschichte. Die aktiven Personen sind drei komplett unterschiedliche Personen die man aus einer Gruppe von 7 auswählt und in die Höhle schickt. Jede hat spezielle Eigenschaften die man kombinieren muss um die Rätsel zu lösen. Da man ja nur 3 der 7 auswählen kann geht das nicht nur auf eine Art. Mit jeder Spielfigur entdeckt man ausserdem unterschiedliche Bereiche der Höhle, um alles zu sehen muss man das Spiel also mehrmals mit unterschiedlichen Figuren spielen. Das Spiel hat eine sehr gelungene (englische) Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln die am Anfang die Geschichte einleitet, die verschiedenen Charaktere vorstellt und zwischendurch sehr zynische Kommentare abgibt. Der Humor der Erzählung ist herrlich, ebenso die ganzen Kleinigkeiten in der Höhle. Optisch wirkt es wie ein 3D Jump’n‘Run, es ist aber eher ein klassisches Point’n‘Click Adventure mit modernem Interface. Die aktive Figur läuft so wie man auf dem Touchscreen anzeigt, per Doppeltipp hebt sie Gegenstände auf und kombiniert diese mit den Dingen die man danach antippt. Ein grosses Inventar gibt es nicht, jede Figur kann nur einen Gegenstand tragen. Diesen kann man bei Bedarf einfach irgendwo hinlegen und später wieder aufnehmen, ggf. durch eine andere Figur. Die Rätsel sind nett aber nicht wirklich schwer. Aber voller Humor, es macht einfach Spass. The Cave ist herrliche Unterhaltung, wer knackige Rätsel will hat im akutellen HumbleBundle mit The Room Two aber auch eine Augabe.

Herrlicher Spass für Adventurefreunde

Die Ereignisse wiederholen sich, auch letztes Jahr zu Ostern gab es im HumbleBundle einen rätselhaften Raum zu entdecken, in Folge 177 hatte ich das Adventureartike Rätselspiel The Room vorgestellt. Dieses Jahr zu Ostern gibt es mit The Room Two den zweiten Teil. Wieder beginnt es in einem Raum der dieses Mal zwei Tische enthält und auf dem ersten liegt wieder eine geheimnisvolle Notiz. Es ist wieder Deine Aufgabe das Geheimnis des Raums zu lüften, wobei Du wieder nicht wirklich weisst um was es sich handelt. Es gilt die Tische und Gegenstände zu erforschen, hier einen Knopf zu drücken, dort etwas verschieben und Gegenstände zu kombinieren. Auch wenn man den Raum nicht verlässt und keine Person steuert fällt mir kein besserer Vergleich als der mit einem Adventure ein, die Spielmechanik ist sehr ähnlich, man ist hier halt direkt die handelnde Person. Die Steuerung ist intuitiv mit natürlichen Handbewegungen, man dreht oder klappt Gegenstände genauso auf wie man es real tun würde, nur halt transformiert auf die Darstellung der 3D Umgebung auf die zweidimensionale Oberfläche des Androiden. Im Hintergrund läuft die gewohnte Melodie die aus einer Spieluhr zu kommen scheint und sorgt für eine schöne Stimmung.

The Room Two spielt sich am Besten in einem dunklen Raum ohne Ablenkung, da kann man direkt in den virtuellen Raum eintauchen. Das Spiel ist komplett auf deutsch.

Das Brettspiel Carcassonne (Spiel des Jahres 2001) kennst Du vielleicht. Die Spieler legen nacheinander verschiedene Landschaftkarten aneinander und können Spielfiguren auf das Land, Strasse oder Stadt setzen woraus sich dann später Punkte ergeben. Die ist nun die Umsetzung des Brettspiels für Android. Gespielt wird gegen Computergegner oder andere Menschen am gleichen Gerät, nicht online. Dadurch eignet es sich für ein Spiel zwischendurch wenn man keine Mitspieler hat oder auch mit anderen menschlichen Spielern wenn das Brettspiel gerade nicht greifbar ist oder z.B. in der Bahn wo man keinen Platz für das Brettspiel hat. Die Umsetzung ist ansonsten gut gelungen, sie ist ja letztlich auch nicht wirklich kompliziert. Gewöhnen muss man sich nur an die Eigenschaft, dass man jede Option/Aktion auswählen und anschliessend mit dem Bestätigungshaken oder Abbruch-X quittieren muss. Das ist anders als gewohnt aber gerade im Spiel durchaus praktisch, man kann noch einmal über seinen Zug nachdenken. Im Spiel wird das Teil das man gezogen hat oben rechts angezeigt und alle passenden Stellen zum anlegen hervorgehoben. Anders als beim Brettspiel kann man hier also keine Stelle übersehen. Hat man das Teil an die gewünschte Stelle gelegt kann man noch eine Figur legen, alle möglichen Stellen werden auch hier angeboten. Liegt einer der Mitspieler schon anderswo auf der gleichen Wiese wird diese also gar nicht erst angeboten. Die Punkte werden sofort berechnet sobald sie anfallen und sind ebenso wie die Anzahl der verbleibenden Figuren für alle Spieler immer sichtbar. Über das Menü gibt es auch eine Auflistung der verbleibenden Teile. Felder für die es kein passendes Teil mehr gibt werden gesondert markiert.

Brettspiele auf dem Tablet zu spielen ist immer etwas komisch, hat aber durchaus seinen Sinn, z.B. auf Reisen. Carcassonne ist durchaus gut gemacht, es fehlt eigentlich nur ein Onlinemodus. Immerhin gibt es Kommentare der Mitspieler (abschaltbar), insbesondere Computermitspielerin Liesel macht sich an einen heran wenn man in Führung geht

Testgeräte: Samsung Galaxy Note (GT-N 7000) mit Android 4.4.2 “KitKat”(OmniROM/AOSP)
Lenovo Yoga 8 mit Android 4.2 “JellyBean”