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50 Tage Knast für Berufsausübung

Flensburg

Nun ist es entschieden, das Gericht in Dänemark hat geurteilt. Der Flensburger Taxifahrer der drei Fahrgäste ins Nachbarland gebracht hat muss für 50 Tage ins Gefängnis und darf selbst zwei Jahre nicht ins Königreich einreisen.
Das Gericht meint, er hätte sich die Ausweise seine Fahrgäste zeigen lassen müssen. An der Grenze wird seit Jahren nicht mehr kontrolliert, diese Aufgabe sieht man nun offenbar bei Taxifahrern. Ob sie das nach deutschem Recht überhaupt dürfen ist zweifelhaft und ich finde es eine Frechheit, dass man von normalen Menschen wie Taxifahrern eine solche hoheitliche Aufgabe erwartet.
Die Grenzen sind offen, doch so richtig offen will Dänemark offenbar nicht sein. Konsequent wäre da ein Austreten aus dem Schengen-Abkommen und die Wiedereinführung der Grenzkontrollen. Bei der Gelegenheit kann das Königreich gleich den vor Jahren an der innerdeutschen Grenze abgebauten Zaun wiederverwenden und so allen klar machen, in was für Verhältnisse man sich begibt wenn man die Grenze überquert.
Noch kann der Taxifahrer Berufung einlegen, aber ich denke nicht, dass das Berufungsgericht anders urteilen wird. Hoffentlich sind die Richter des Berufungsgerichts nicht kurz vorher in Deutschland gewesen und haben in den Grenzshops ihre Alkoholvorräte aufgefüllt. Denn bei Verstand können die Richter nicht gewesen sein, wie kann man sonst derartige hoheitliche Aufgaben an ausländische Privatmenschen auslagern? Das muss doch selbst dem dümmsten und eifrigsten Nationalisten klar sein, dass das Unsinn ist.
Und selbst wenn das so Schule macht, was würde es bringen? Im Ausweis steht nicht drin, ob jemand in ein Land einreisen darf. Der Flensburger Taxifahrer soll zwei Jahre nicht nach Dänemark einreisen dürfen, das wird aus dem Ausweis kaum hervorgehen. Macht er dies nun in einem Jahr mit einem Taxi und wird erwischt müsste man eigentlich auch seinen Kollegen verknacken. Eigentlich dürfen Funkmietwagen gar nicht mehr nach Dänemark fahren, dann haben die Anwohner von Padborg und Krusau halt Pech gehabt.
Apropos Krusau, hat schon mal jemand seinen Ausweis vorzeigen müssen beim Einstieg in den Bus in Flensburg? Die Linie 1 fährt ja auch (noch) nach Dänemark, entweder macht man nun auch den Busfahrer zum dänischen Hilfzöllner oder Aktiv-Bus stellt die Fahrten ins Nachbarland einfach ein, was IMHO die konsequente Lösung werden.
Kontrollieren die Busfahrer des dänischen Sydbus eigentlich die Ausweispapiere wenn er von Flensburg wieder nach Dänemark fährt?
Bisher war mir Dänemark ja sympatisch, aber nun heisst es wohl “Lang lebe das Grossdänische Reich!” sad

Trackbacks

Der Standardleitweg am : Flensburger Taxifahrer ist kein Menschenschmuggler

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Vor über einem Jahr schrieb ich in 50 Tage Knast-fuer Berufsausübung über einen Flensburger Taxifahrer der wegen Menschenschmuggel zu 50 Tagen Gefängnis und 2 Jahre Einreiseverbot in Dänemark veruteilt wurde weil er von seinen Fahrgästen nicht die Auswei

Kommentare

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Mathias am :

Mathias

Dabei dürfen sich Taxi-Fahrer zur Zeit von Gesetz wegen den Ausweis eines Kunden gar nicht zeigen lassen. So wurden jedenfalls gerade die Taxi-Unternehmen über den Verband informiert. Das was da passiert ist ist blanker Hohn. Meine Mutter hat einen Taxen-Betrieb. Sie hat sich gestern am Telefon nur aufgeregt. Es dauert nicht mehr lang und die Fahrer müssen auch noch einen Bodycheck auf Waffen und Sprengstoff machen, bevor der Kunde fahren darf. Und dabei muß er dann noch nicht mal über die Grenze wollen…

DM am :

DM

Werden die Sydbus-Fahrzeuge nicht von der Autokraft bewirtschaftet? Eine Zeitlang waren das jedenfalls umlackierte Autokraftbusse, die man in Flensburg am ZOB bewundern konnte.

Ansonsten volle Zustimmung für deinen Beitrag. Einfach nur lächerlich. Besonders gut finde ich das Argument, dass man am Ausweis ja nun wirklich nicht sehen kann, ob jemand einreisen darf oder nicht!

Bernd Brodda am :

Bernd Brodda

Noch besser ist ja, dass die drei Fahrgäste nicht aussagen konnten, weil sie nicht auffindbar sind,-) Illegale werden also laufen gelassen, während der (angebliche) Schleuser in Haft kommt.

gruss, Bernd.

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