Der Standardleitweg

Von Cheetah Mobile kommt mit dem CM Keyboard eine Tastatur die sehr viel Wert auf Emojis legt — “CM” steht also nicht für die die alternative Android Distribution CyanogenMOD die auch CM abgekürzt wird. Die Tastatur bietet die übliche Unterstützung über Worterkennung, beherrscht aber kein swypen das ja mittlerweile selbst die Standardtastatur beherrscht. Wer diese Eingabemethode aber eh nicht nutzt erhält dafür eine extra Zahlenreihe und spart sich so den Wechsel zur Zahlenansicht (die es natürlich dennoch gibt) bzw. das lange drücken auf einen Buchstaben. Schwerpunkt sind wie erwähnt die Emojis, die kleinen Bildchen vom Smiley bis zum Ziegenbock mit denen man seine Emotion ausdrücken kann. Die sind über eine eigene Taste aufrufbar und dann in Kategorien aufgeteilt übersichtlich im Zugriff. Die sonstigen Konfigurationsmöglichkeiten sind nicht sehr umfangreich aber das muss kein Nachteil sein. Ich würde mir wünschen dass man die Tasten etwas kleiner machen kann und auf das wischen (swypen) zur Eingabe möchte ich auch nicht mehr missen aber wen das nicht stört kann sich das CM Keyboard ja mal ansehen und ausprobieren.

Will man mit PGP verschlüsselte E-Mail auf Androiden nutzen landet man normalerweise bei APG das ich nie explizit vorgestellt hatte, nur einmal in Folge 108 bei der Vorstellung von K-9 Mail erwähnt hatte. APG verwaltet die PGP-Schlüssel und kann von E-Mail Programmen die PGP Unterstützen aufgerufen werden um E-Mail entschlüsseln zu lassen. APG ist schon sehr alt und so gibt es seit einiger Zeit ein Fork von APG namens OpenKeychain der mit einem modernen Interface kommt und aktiv weiter entwickelt wird. OpenKeychain intergriert sich ebenso in E-Mail Programme bzw. kann von diesen aufgerufen werden, neben dem schon erwähnten Klassiker K-9 Mail sind das natürlich die darauf basierenden Programme wie Kaiten oder K-@ Mail und wahrscheinlich alle Programme die aus schon APG unterstützten. Von OpenKeychain bekommt man dann nur die Passworteingabe zu Gesicht, der Rest geschieht im E-Mail Programm. Ruft man OpenKeychain direkt auf hat man vollen Zugriff auf seine privaten (persönlichen) Schlüssel sowie auf die öffentlichen Schlüssel seiner Kontakte. Die kann man in praktisch allen relevanten Formaten importieren, auf Keyservern suchen oder auch private Schlüssel erzeugen oder ändern. Meinen müsste ich z.B. demnächst verlängern, das kann ich in OpenKeychain ebenso tun wie am PC. Wer PGP Verschlüsselung verwendet sollte sich OpenKeychain auf jeden Fall ansehen, für den Vater APG spricht meines Erachtens nichts mehr.

Mit Scaless kann man sein Gewicht kontrollieren und im Blick behalten was das Erreichen eines bestimmten Zielgewichts angeht, ähnlich was das in Folge 172 vorgestellte Libra das ich noch immer verwende. Im Vergleich hat Scaless deutlich mehr Funktionen, so kann man auch weitere Körperwerte wie Blutdruck und Blutuntersuchungen erfassen und das Gewicht wird nicht nur auf den Tag genau sondern mit Uhrzeit erfasst. Vielleicht liegt es daran, dass Scaless mir im Vergleich deutlich komplizierter vorkommt. Leider gibt es keine Möglichkeit meine aus Libra exportierten Daten zu importieren, Scaless beherrscht nur den Export (in der Pro-Version) und kann ein Backup erstellen und dieses wiederherstellen aber einen richtigen Import gibt es nicht. Was natürlich nur für einen Wechsel relevant ist. An sich sieht der Funktionsumfang sehr gut aus, auch wenn für ein Gewichtsmanagement viele Möglichkeiten wie die Blutwerte nicht unmittelbar relevant sind, ist es vielleicht nett die Möglichkeit diese zu erfassen. Vor allem wenn es gesundheitliche Ursachen oder Auswirkungen gibt dürfte der Zusammenhang interessant sein. Ich persönlich bin wie gesagt nicht warum geworden mit der App und bleibe bei Libra aber wer sich für so ein Programm interessiert und unbelastet startet sollte sich auf jeden Fall beide Apps ansehen.

Agar.io ist momentan sehr angesagt und das liegt sicher auch an seinem einfachen Prinzip für das man keine Anleitung lesen muss sondern einfach loslegen kann. Man startet als kleiner Kreis und kann diesen auf dem freien Spielfeld bewegen. Auf dem ansonsten leeren Spielfeld sind ansonsten nur weitere Kreise. Berührt man einen kleineren Kreis schluckt man diesen und wächst entsprechend. Vorsicht ist geboten wenn man an einen größeren Kreis gerät, denn da gilt das Gleiche — man wird selbst geschluckt und das Spiel ist vorbei. Das könnte an sich schon reichen, den besonderen Reiz bekommt Agar.io aber dadurch, dass viele der anderen Kreise von anderen Menschen gesteuert werden — man spielt immer online gegen andere Menschen. Daher steht auch der eigene Name im Kreis, in den der anderen Mitspieler stehen entsprechend auch deren Namen. So liefert man sich teilweise heftige Verfolgungen mit anderen Spielern und es kommt immer wieder zu “nicht der schon wieder!” Momenten.Sehr spassig und kurzweilig.

Lifeline ist ein fesselndes Spiel das mich momentan nicht los lässt. Es ist ein rein Text basiertes Spiel und als solches eine moderne Form des Textadventures. Kaum zu glauben, dass dieses 30 Jahre alte Genre mit diesem Spiel so eine grandiose Wiederbelebung erfährt.

In Lifeline empfängst Du eine Textbotschaft von einem gewissen Taylor der an Bord eines Raumschiffes war das auf einem Mond abgestürzt ist. Nach Bewusstlosigkeit wacht er auf und hat dieses Kommunikationsgerät mit DIR auf der anderen Seite. Und DU musst ihm und den vielleicht weiteren Überlebenden helfen zu überleben und herauszufinden was passiert ist. Taylor schildert dir immer wieder was er sieht und fragt um Rat, es liegt an Dir ihm zur Seite zu stehen und zu entscheiden welche der Handlungsmöglichkeiten er durchführen soll. Das Spiel besteht nur aus einem Textfenster in dem immer wieder Auswahlknöpfe erscheinen, Taylor handelt dann entsprechend und gibt Rückmeldung. Untermalt von einer stimmigen Hintergrundmusik wird man geradezu hineingezogen in die Handlung. Das liegt auch daran, dass sie in Echtzeit abläuft, wenn Du ihn auf einen längeren Weg schickst braucht er eine Weile und meldet sich vielleicht erst nach einer Stunde. Dies geschieht über die normalen Systembenachrichtigungen und die nutzen komplett die Möglichkeiten von Android 4 und 5 aus. Wenn er sich nach einiger Zeit wieder meldet erscheint das Icon in der Statuszeile, zieht man diese herunter kann man darin lesen was er geschrieben hat und falls eine Entscheidung zu treffen ist diese auch gleich in der Benachrichtigung auswählen, man wechselt gar nicht erst zum Spiel (kann es aber natürlich). Dadurch ist man wirklich ständig mit Taylor verbunden, auch wenn man eigentlich ganz anderes tut und man verliert auch keine Zeit, Statusleister herunterziehen und eine Entscheidung treffen, das geht schnell. Man spielt aktiv nur Sekunden, insgesamt fesselt das Spiel dadurch aber irre lange und man nimmt richtig Anteil am Schicksal Taylors für das man ja mehr oder weniger direkt verantwortlich ist. Momentan warte ich ob er nach der Nacht neben dem warmen aber strahlenden Antrieb wieder aufwacht nachdem er mir gestern im anderen Wrackteil erforen ist Die Androidversion ist momentan nur auf Englisch (ist aber nicht schwer zu verstehen), die ios Version kann man auch auf Deutsch umstellen von daher vermute ich mal, dass es demnächst ein Update geben wird das das Spiel eindeutscht. Nachtrag: Das Spiel ist mittlerweile komplett deutsch.

Testgerät: Sony Xperia Z1 Compact mit Android 5.0.2 “Lollipop”