Skip to content

E-Lesegewohnheiten

Inspiriert von dem Artikel A Library In Your Pocket: How Having an E-reader Has Changed My Reading Habits will ich hier nach über 2 Jahren lesen auf einem E-Reader mal aufschreiben wie ich es empfinde:

Kindle E-Reader

Seit Weihnachten 2011 habe ich einen E-Reader und lese praktisch nur noch auf ihm. Dass es ein Kindle ist, ist zweitrangig, der wichtige Punkt ist das E-Ink Display. Der Reader wiegt weniger als ein Taschenbuch und durch das E-Ink Display ist die Anzeige stabil wie gedruckt und hat nichts mit einem normalen Computer oder Smartphone/Tablet Display zu tun auf dem Du diese Zeilen vermutlich liest. Und es sorgt für wochenlange Akkulaufzeiten. Er hat meine Lesegewohnheiten zwar nicht radikal verändert aber doch sehr beeinflusst: ich lese mehr.

Vorher habe ich abends im Bett für eine halbe bis ganze Stunde ein Buch (Roman) gelesen, seit Ende 2008 habe ich zum Wochenende immer das aktuelle Perry Rhodan Heft eingeschoben. Vom Grundrhythmus her ist das mit dem E-Reader auch so geblieben. Aber es gab kleinere Änderungen mit grösseren Auswirkungen.

Hardcover neben E-Reader

Mit dem E-Reader ist diese Aufteilung grundsätzlich so geblieben. In der Woche ein Roman und ab der Nacht zu Donnerstag (als E-Book erscheint Perry Rhodan Donnerstags und der beginnt um 0:00 Uhr wink) den aktuellen Perry Rhodan. Anfangs waren es die angefangenen Romane auf Papier die ich zu Ende gelesen habe, sehr drastisch war der Wechsel von Perry Rhodan auf dem E-Reader zu Frank Schätzings Limit das ich als Hardcover gelesen habe. Von 168g zu 1,3kg, von handlich zu klobig eek Aber das hatte glücklicherweise ja nach ein paar Wochen ein Ende.

Die Leichtigkeit und Handlichkeit des E-Readers hat parallel dazu geführt dass ich ihn fast immer mitnehme und immer mal wieder zu ihm greife. Wartezeiten sind mir mittlerweile ziemlich egal, sei es beim Arzt oder im Bus oder weil sich jemand verspätet auf den ich warte. Ich lese einfach ein paar Zeilen. Da man bei “dicken” Romanen und auch Perry Rhodan gern bis zum nächsten Absatz oder Kapitel liest habe ich für kurze oder ungewisse Zeiträume ein weiteres Buch auf dem Reader. Momentan ist das The Simpsons and Their Mathematical Secrets, ein Buch über Mathematik in Folgen der Simpsons und Futurama. Relativ kurze Abschnitte und wenn ich mittendrin unterbrochen werde ist es nicht schlimm wenn ich ein paar Zeilen doppelt lese. Fällt mir zumindest leichter als bei Romanen.

Kindle auf Ergometer

Dieses Buch lese ich mittlerweile auch im Fittness Club wenn ich auf einem Ausdauergerät bin. Natürlich kann ich da einfach nur Musik hören, aber das wird nach einer halben Stunde auch langweilig. So kann ich abschalten und lesen und wenn ich bei diesem “Nebenbuch” etwas unaufmerksam bin ist es nicht so schlimm wie bei einem Roman. Bei dieser Gelegenheit ist es sehr praktisch, dass man die Schriftgrösse ändern kann, wenn man in Bewegung ist fällt es bei grösserer Schrift leichter nicht die Zeile zu verlieren.

Und auch den Roman lese ich dadurch deutlich mehr. Der E-Reader ist immer in der Nähe und wenn ich am Rechner auf irgendetwas warte oder auch vor dem Fernseher auf die Sendung die ich in 15 Minuten sehen will dann greife ich jetzt zum Reader und lese. Ging natürlich auch früher, praktisch lag das Buch aber 2 Zimmer weiter und meist hab ich dann eher durch die Fernsehsender gezappt als es mir zu holen. Das liegt auch daran, dass man den Reader einfach beiseite legen kann. Nach 10 Minuten schaltet er sich von allein ab und wenn ich ihn wieder einschalte ist er an der gleichen Stelle. Wer einmal ein Papierbuch hektisch zugeklappt hat weil das Nudelwasser überkocht weiss wie mühsam es sein kann hinterher die Stelle wiederzufinden bei der man war…

Kindle am Strand

Ich lese also bei mehr Gelegenheiten und dadurch mehr, ich lese aber auch überhaupt mehr, abseits von Belletristik. So lasse ich mir seit langem das Manuskript zu Sendereihe Streitkräfte und Strategien zuschicken. Live höre ich die Sendung selten und früher habe ich das Manuskript höchstens mal überflogen. Heute lese ich es auf dem E-Reader weil es so gut geht. Gleiches gilt für die APuZ von der Bundeszentrale für politische Bildung. Mich interessiert da längst nicht jedes Thema, aber wenn es mich interessiert die gesamte Ausgabe dazu. Die APuZ gibt es wie sehr viele Publikationen der bpb kostenlos als E-Book zum download. Die Papierausgabe ist auch kostenlos, interessante Themen sind aber schnell vergriffen und der Versand dauert Wochen.

Insgesamt lese ich mehr und viel lieber auf dem E-Reader als auf Papier. Er ist so viel praktischer und es kommt (mir) auf den Inhalt an. Das Papier ist im Regal schöner, aber das hat mich auch zu Papierzeiten nie interessiert. Taschenbücher waren auch da schon deutlich praktischer als Hardcover. Alle Hardcover die ich habe waren Geschenke.
Und das ist gleichzeitig auch der wunde Punkt von E-Reader: Bücher lassen sich hierzulande kaum verschenken. Das ist allerdings kein prinzipieller Fehler der E-Reader sondern die Verlage blockieren diese Möglichkeit. Zwar kann man mit eigentlich jedem E-Reader Notizen und Markierungen erstellen, mit Touchscreen Geräten sogar recht bequem, aber das Bedarf mehr Umgewöhnung für Buchkritzler. Auch Bildbände sind momentan noch besser auf Papier gedruckt.

Für Belletristik aber erscheint mir der Gedanke an Papier statt E-Reader mittlerweile absurd.

Trackbacks

Dirks Logbuch am : Linkdump 12/2014 ...

Vorschau anzeigen
Hier die Links der letzten Woche. Sven schreibt von seinen E-Lesegewohnheiten, einige der Punkte sind auch für mich gültig, allerdings habe ich meinen Kindle nicht immer dabei, dafür ist er zu gross. Ein interessantes Interview mit Giovanni di Lorenzo übe

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Textile-Formatierung erlaubt
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Twitter, Identica, Pavatar, Gravatar, Wavatars, Monster ID Autoren-Bilder werden unterstützt.
Wenn Du Deinen Twitter Namen eingibst wird Deine Timeline in Deinem Kommentar verlinkt.
Bewirb einen Deiner letzten Artikel
Dieses Blog erlaubt Dir mit Deinem Kommentar einen Deiner letzten Artikel zu bewerben. Bitte gib Deine Blog URL als Homepage ein, dann wird eine Auswahl erscheinen, in der Du einen Artikel auswählen kannst. (Javascript erforderlich)
Formular-Optionen