Der Standardleitweg

Diese drei Spiele hatte ich in der WAAV schon vorgestellt, daher hier nur die Links zu den jeweiligen Folgen:

• Contre Jour: Folge 165
• Plants vs. Zombies: Folge 148
• Anomaly Korea: Den Vorgänger Anomlay Warzone Earth in Folge 116. Anomaly Korea ist eine Weiterentwicklung des ersten Teils, die Spielmechaniken sind gleich. Von daher passt auch die Vorstellung des ersten Teils noch.

Metal Slug ist eine Zeitmaschine. Das Spiel scheint direkt aus einer Spielhalle aus den 1980’ern zu stammen. Der Held läuft von links nach rechts, ballert in gelungener Retro-Pixelgrafik auf alles was sich bewegt. Oben rechts blinkt ständig das typische “Insert Coin”, die Sprites flackern und auch die Musik scheint direkt aus einem SID zu stammen. Wohl nichts für Kinder dieses Jahrtausend, aber wer damals™ schon aus dem Ei geschlüpft war wird an Metal Slug Freude haben

Der Held William, der Bladeslinger kommt aus dem Krieg nach Haus in seine heiamtliche Wild-West Stadt und findet dort einiges verändert vor. Der Bahnhof ist verlassen und merkwürdige Kreaturen greifen ihn an. Mit seiner Pistole und Schwert kann er bzw. Du sich gegen sie wehren und versuchen das Geheimnis zu lüften. Auf den ersten Blick ist Bladeslinger ein normaler 3rd Person Shooter, aber schon der Name deutet es an: Bladeslinger bedeutet Schwertschwinger und das ist auch die Hauptwaffe die man nutzt. Die Steuerung ist dabei sehr gut gemacht, damit komme sogar ich klar :D Schiessen, schlagen, blocken und mit dem Schwert schwingen, das geht erstaunlich einfach. Ich habe die Traditionelle Steuerung gewählt bei der man auf der linken Hälfte William steuert und auf der rechten Hälfte sich umsieht bzw. kämpft. Es gibt auch noch eine weitere Stuerung die völlig frei funktioniert, da sie als “Expertensteuerung” bezeichnet wird habe ich das erstmal gelassen ;) Bladeslinger ist von Atmosphäre her sehr gut gemacht, vor allem die Steuerung in die man Stück für Stück eingeführt wird ist das Beste was ich bisher in 3rd Person Spielen für Android erlebt habe.

The Room ist ein Rätsel das sehr an ein Adventure erinnert. In dem Raum steht eine Kiste mit einem für dich wichtigen Inhalt. Der Verfasser einer Notiz hat Dir ein paar nebuläse Hinweise über den Inhalt und wie du an ihn kommen kannst hinterlassen. Sonst nichts, du bist allein in dem Raum mit der Kiste. Und nun kommst DU Dinge ansehen, miteinander kombinieren und einsetzen, das hat sehr viel von einem klassischen Adventure. Aber hier als Kammerspiel in nur einem Raum. Die leichte Hintergrundmelodie und sparsame Soundeffekte tragen ihren Teil dazu bei dass The Room eine merkwürdige Faszination ausstrahlt.

Mit Keep hat Google einen neuen Dienst vorgestellt mit dem man Notizen online Speichern und über verschiedene Geräte synchronisieren kann. Dass der Name wirklich langfristig Programm ist darf angesichts des Aus für den beliebten Google Reader bezweifelt werden, aber wenn man das im Hinterkopf behält kann man den Dienst ja im Prinzip nutzen und wenn er wieder eingestellt wird dürfte man seine Daten über Takeout sichern können. Keep ist also ein Online-Notizzettel. Er kennt die Typen Text, Aufgabenliste, Audio und Foto. Bei letzterem kann man nur neue Fotos schiessen, kein Bild aus der Galerie einfügen. Die erzeugte Notizen werden chronologisch aufgelistet und können nicht nach Kontext gruppiert werden. Bei Audionotizen wird versucht das gesprochene Wort zu erkennen. In der Notiz sieht man den Text der erkannt wurde, tippt man drauf kann man sich die Notiz normal anhören. Keep ist insgesamt sehr rudimentär, es wirkt ein wenig wie eine Nagelschere mit der man eine Hecke schneiden will. Für Bonsais ganz gut, aber wenn man wirklich ernsthaft einen synchronisierten Notizdienst nutzen will ist Evernote um Welten mächtiger. IMHO ist Keep von daher einer der nächsten Dienste der eingestellt wird, es sei denn Google bohrt ihn mit einem Update mächtig auf. Ist vielleicht aber auch Geschmackssache und weniger ist oft mehr. Eine Funktion die nicht vorhanden ist verwirrt auch nicht, letztlich ist das auch das Erfolgsrezept von Apple. Von daher liege ich vielleicht völlig falsch, was meinst Du?

Auch wenn der Standardkalender von Adnroid seit Version 4 deutlich verbessert wurde gibt es ja noch sehr viele Geräte mit einer älteren Version und grundsätzlich ist eine Alternative gut, nichts ist perfekt. Pocket Informant ist eine Kalenderanwendung die du von Windows Mobile kennen könntest, sie hat also schon Erfahrung im Smartphone Bereich. Pocket Informant orientiert sich wie viele Kalender an einem normalen Taschenkalender für die Darstellung und bietet neben der reinen Kalenderfunktionalität auch eine Aufgabenverwaltung. Die Herkunft sieht man Pocket Informant leider an, die App scheint aus einer anderen Welt zu stammen. Zwar ist sie kein wirklicher Fremdkörper wie eine ios App unter Android aber die gesamte Optik klebt nach meinem Eindruck an dem alten Design für Windows Mobile mit Stiftbedienung auf resistiven Touchscreens. Das mag an mir liegen, Funktional bietet die App alles was man braucht. Wer PI von früher kennt und schätzt dürfte sich sofort zu Hause fühlen, für alle Anderen fürchte ich aber ist die App nichts. Als sie angekündigt und neu war war ich damals kurz davor sie zu kaufen, bekommen habe ich sie letztlich als sie kostenlos bei Amazon war. Letztlich muss ich für mich sagen dass ich zum Glück kein Geld dafür ausgegeben habe. Your milage may vary. Selten für eine produktive Anwendung gibt es für Pocket Informant auch ein (englisches) Präsentationsvideo: Auch wenn Du nicht genug verstehst siehst kannst du zumindest einiges von der App live sehen.

Sidebar ist ein Overlay-Launcher der sich “über” alle anderen Programme, also auch den normalen Launcher legt und so bestimmte Programme oder Schalter von überall zum Zugriff bietet. Ähnlich dem in Folge 95 vorgestelltem Wave Launcher. Sidebar orientiert sich dabei optisch an der Seitenleiste von Ubuntus Unity. Sie blendet sich über eine Art Haken-Wischgeste von der Seite her ein, egal in welchem Programm man gerade ist. So kann man z.B. direkt aus dem Chatprogramm den Kalender aufrufen und nachsehen ob man Zeit hat ohne über den Homescreen gehen zu müssen. Das ist unheimlich praktisch und spart sehr viel Zeit wenn man sich daran gewöhnt hat. In der Lite-Version kann man 6 Icons anlegen, die Vollversion lässt unbegrenzt viele zu und man kann es dann sehr frei konfigurieren was Transparenz, Aktivierungszone usw. angeht. Ich bin mit dem Wave Launcher zwar eigentlich sehr zufrieden, ich hatte Sidebar Lite jetzt aber eine Weile parallel laufen und dessen Aktivierungsgeste mit einem kleinen Haken (in der Aktivierungszone kurz runter und dann ins Display rein) scheint mir weniger anfällig für eine unbeabsichtigte Aktivierung zu sein. Von daher werde ich hier wohl auf die Vollversion von Sidebar umstellen.

Captain Thumb ist ein klassischer Seitwärts-Shooter der sich einem Problem der Touchscreen-Steuerung annimmt: man verdeckt mit dem Finger immer irgendetwas auf dem Touchscreen. Also macht Captain Thumb aus der Not eine Tugend und verzichtet einfach auf ein Raumschiff das man steuert und macht den Finger zum Raumschiff. Dort wo man den Finger aufsetzt und hinbewegt ist das gedachte Raumschiff, mit einem zweiten Finger bestimmt man wohin man schiesst. Und zwar genau dorthin wo der zweite Finger ist. Das ergibt eine erst ungewohnte, aber schnell sehr angenehm direkte Steuerung. Direkter geht es nicht. Tipp: am besten spielt es sich wenn man den Androiden auf einen Tisch ö.ä. legt. Nach kurzer Zeit neigt man auch nicht mehr dazu die Arme zu verknoten in der Hektik des Spiels

Protoxide ist ein schnelles Rennspiel mit schwebenden, bewaffneten Fluggeräten. Sehr schnell und reine Arkade. Macht Spaß :) Sehr viel zu sagen gibt es ansonsten eigentlich nicht, um die wette fliegen, Gegener abschiessen und nicht abgeschossen werden. Wirklich gut gemacht, bis auf eine große Kleinigkeit: Mit der Steuerung habe ich so meine Probleme, sie ist sehr empfindlich und scheint mir manchmal sich Bewegungen “auszudenken”, technisch habe ich den Eindruck dass eine Glättung der Daten des Bewegungssensors fehlt. Alternativ gibt es eine Stuerung über Links/Rechts Tasten auf dem Bildschirm. Damit komme ich aber noch schlechter klar. Trotzdem macht mir das Spiel so viel Spaß dass es bei mir Asphalt 7 als installiertes Rennspiel abgelöst hat. Ich spiele selten Rennspiele und nur um es bei Bedarf zu können sind mir die 1,7GB Platz für Asphalt 7 zu viel. Protoxide macht mir jedenfalls mehr Spaß als mich die Steuerung nervt

Testgeräte: Samsung Galaxy Note (GT-N 7000) mit Android 4.2.2 “Jelly Bean”(Paranoid Android/AOSP)
Samsung Galaxy Nexus mit Android 4.2.2 “Jelly Bean”